Wirtschaftliche Entwicklung in den ersten drei Monaten 2022
Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode
Das 1. Quartal 2022 stand nach wie vor unter dem Einfluss der Corona-Pandemie, aber besonders unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen. Die Kriegshandlungen in der Ukraine lösten eine humanitäre Katastrophe mit entsprechend großen Flüchtlingsströmen aus. Die globalen Volkswirtschaften sehen sich mit steigenden Rohstoffpreisen sowie steigenden Zinsen und einer steigenden Inflation konfrontiert. Die internationalen Kapitalmärkte verzeichneten große Verwerfungen.
Das Risiko möglicher Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Geschäft von Vonovia wird fortlaufend überwacht und ausgewertet. Erste Effekte durch steigende Baukosten und steigende Energiepreise sind ersichtlich.
Der Kundenzufriedenheitsindex CSI lag im 1. Quartal 2022 auf dem Niveau des Vorquartals und konnte im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 1,8 Prozentpunkte gesteigert werden.
Im 1. Quartal 2022 konnte Vonovia die Refinanzierung der Deutsche Wohnen-Übernahme erfolgreich abschließen. Am 16. Februar 2022 hat Vonovia erfolgreich eine Schuldscheintransaktion mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. € abgeschlossen. Die Tranchen haben eine Laufzeit von 5 bis 30 Jahren mit einer durchschnittlich gewichteten Laufzeit von 7,65 Jahren und einer durchschnittlich gewichteten Verzinsung von 1,13 %.
Weiterhin wurden am 21. März 2022 im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von Vonovia Social Bonds mit Laufzeiten von 3,85 und 6,25 Jahren sowie ein Green Bond mit einer Laufzeit von 10 Jahren begeben. Diese Anleihen stimmen erstmalig in der Immobilienbranche vollständig mit der neuen EU-Taxonomie überein. Das Gesamtvolumen beträgt 2,5 Mrd. € bei einem Kupon von 1,875 %.
Die von einem Bankenkonsortium im Rahmen der Akquisition von Deutsche Wohnen zur Verfügung gestellte Brückenfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 20 Mrd. €, die mit 11.450,0 Mio. € in Anspruch genommen worden war, valutierte zum 31. Dezember 2021 noch mit 3.490,0 Mio. €. Im 1. Quartal 2022 wurde die ausstehende Brückenfinanzierung vollständig zurückgeführt.
Vonovia hat im Wege der Pfandverwertung 20,5 % der Aktien an der Adler Group, die bisher von der Aggregate Holdings Invest S.A. gehalten wurden, erlangt. Die Aktien dienten ursprünglich der Besicherung eines Kreditengagements von Vonovia. Die Ausübung von Stimmrechten aus den Aktien durch Vonovia wurde vom Kartellamt genehmigt. Vonovia behält sich zudem sämtliche Handlungsoptionen, einschließlich eines vollständigen oder teilweisen Verkaufs der Aktien, vor. Weitere Zukäufe oder gar die vollständige Übernahme werden im derzeitigen Marktumfeld jedoch ausgeschlossen.
Im September 2021 veräußerten Vonovia und Deutsche Wohnen auf Basis einer Übereinkunft mit dem Senat des Landes Berlin ausgewählte Wohn- und Gewerbeeinheiten an kommunale Berliner Wohnungsgesellschaften. Der Volllzug der Transaktion mit einem Volumen von 2.339,0 Mio. € erfolgte größtenteils im Januar 2022.
Die Arbeiten zur Integration der Deutsche Wohnen wurden im 1. Quartal 2022 planmäßig fortgeführt. Dabei standen insbesondere die gesellschaftsrechtliche Absicherung der Maßnahmen sowie die weitere Feinplanung der eigentlichen Integrationsarbeiten im Vordergrund.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat der Aufsichtsrat Philip Grosse als Chief Financial Officer (CFO) zum Mitglied des Vorstands bestellt. Helene von Roeder, die bis dahin dieses Ressort verantwortet hatte, wurde gleichzeitig als Chief Transformation Officer (CTO) zur Vorständin für das neu geschaffene Ressort Digitalisierung und Innovation bestellt. Vonovia erweiterte damit den Vorstand von vier auf fünf Mitglieder.
Der Aufsichtsrat hat nach seiner Sitzung am 1. März 2022 bekannt gegeben, dass der im Februar 2023 auslaufende Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Rolf Buch um weitere fünf Jahre bis Februar 2028 verlängert wird.