Geschäftsausblick

Die Prognose wurde in Übereinstimmung mit den im Konzernabschluss angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen und den im Lagebericht an anderer Stelle beschriebenen Bereinigungen (Anpassungen) vorgenommen. In der Prognose berücksichtigen wir keine größeren Akquisitionen von Immobilienbeständen.

Unsere Prognose für 2024 basiert auf der für den Gesamtkonzern Vonovia ermittelten und aktualisierten Unternehmensplanung, die die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie mögliche Chancen und Risiken berücksichtigt. Sie bezieht außerdem die wesentlichen gesamtökonomischen Rahmenbedingungen, die für die Immobilienwirtschaft relevanten volkswirtschaftlichen Faktoren sowie unsere Unternehmensstrategie mit ein. Diese sind im Geschäftsbericht 2023 in den Kapiteln Entwicklung von Gesamtwirtschaft und Branche und Grundlagen des Konzerns beschrieben. Darüber hinaus bleiben allgemeine Chancen und Risiken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Konzerns bestehen (siehe Kapitel Chancen und Risiken).

Im Vergleich zu den im Zwischenbericht H1 2024 dargestellten Chancen und Risiken gab es zum Ende des 3. Quartals 2024 folgende Änderungen in der Beurteilung der Gesamtrisikoposition: Die Gesamtzahl der Risiken sank von 118 in H1 2024 auf 116 zum Ende des 3. Quartals. Dies ist durch den Wegfall von vier grünen, nicht bedeutsamen Risiken zu erklären, während gleichzeitig zwei neue grüne, nicht bedeutsame Risiken hinzugekommen sind. Die Anzahl der gelben, bedeutsamen Risiken sank auf neun. Das bisher gelbe Risiko „Materielle Auswirkungen von Rechtsstreitigkeiten“ sinkt, aufgrund der bilanziellen Berücksichtigung des Risikos aus Rechtsstreitigkeiten mit einem Sozialversicherungsträger in Höhe von 140,0 Mio. € (bei einem Maximalrisiko von 240,0 Mio. €) in der Schadenshöhe und wird zu einem grünen Risiko. Darüber hinaus wurde bei dem Risiko „Höhere Refinanzierungskosten aufgrund eines geänderten Risikoprofils“ die Schadenshöhe von 180–450 Mio. € auf 450–900 Mio. € erhöht, bei gleichbleibender Eintrittswahrscheinlichkeit von 5–39 %. Dies ist im Wesentlichen auf einen gestiegenen Margenaufschlag bei einem Szenario höherer Refinanzierungskosten zurückzuführen.

Wir gehen davon aus, dass sich für Vonovia und unsere Kunden die Preissteigerungen insbesondere auf den Bau- und Rohstoffmärkten weiterhin moderat bemerkbar machen werden. Diese werden sich unmittelbar auf die Nebenkosten auswirken, aber auch mittelbar durch allgemeine Preissteigerungen auf alle Bereiche der Wirtschaft. Wir erwarten zudem weiterhin ein hohes Preisniveau bei Baustoffen, welches sich auch auf unsere Bauprojekte auswirken wird. Ein weiterhin hohes Zinsniveau und die Inflation führen zu einer erhöhten Volatilität an den Eigen- und Fremdkapitalmärkten. Die gesamtwirtschaftliche Lage und Entwicklung unterziehen wir deshalb fortlaufend einer intensiven Bewertung, insbesondere mit Blick auf die Renditeanforderungen bei Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen.

Für unser Kerngeschäft Rental erwarten wir einen EBITDA-Beitrag in etwa auf Vorjahresniveau. Im Jahresvergleich werden organische Mietsteigerung und damit verbundene steigende Mieteinnahmen durch einen höheren Mietabgang infolge des verkaufsbedingt geringeren Portfolios kompensiert. Für das Segment Value-add gehen wir für 2024, im Wesentlichen getrieben durch das Wieder-Hochfahren unserer Investitionstätigkeit sowie durch einen positiven Effekt aus der Verpachtung von Coax-Netzen, der sich im nächsten Jahr nicht in der gleichen Größenordnung niederschlägt, von einem sehr starken Anstieg des Adjusted EBITDA aus. Einen starken Anstieg des EBITDA-Beitrags prognostizieren wir ebenso für das Segment Development, der in einem Anstieg der Nachfrage nach neu gebauten Eigentumswohnungen begründet liegt. Aufgrund der Priorisierung von Liquidität vor Profitabilität bei dem Verkauf von Bestandswohnungen nehmen wir für das Segment Recurring Sales ein Adjusted EBITDA moderat unter Vorjahresniveau an. Auf Konzernebene erwarten wir daher für 2024 insgesamt ein Adjusted EBITDA Total leicht über Vorjahresniveau.

Das in den letzten beiden Jahren gestiegene Zinsniveau führt zu einem deutlichen Anstieg der Fremdkapitalkosten und des damit verbundenen negativen bereinigten Nettofinanzergebnisses. Bei stabilen planmäßigen Abschreibungen gehen wir daher von einem Adjusted EBT leicht unter Vorjahresniveau aus.

Insbesondere durch verstärkte Investitionen in unseren Immobilienbestand gehen wir für 2024 von einem Anstieg unserer Investitionstätigkeit aus. Darüber hinaus erwarten wir eine weitere Steigerung unseres Unternehmenswerts und damit einen leichten Anstieg des EPRA NTA pro Aktie vor Berücksichtigung weiterer marktbedingter Veränderungen der Immobilienwerte.

Die für das Geschäftsjahr 2024 geplanten Werte der einzelnen gewichteten Zielgrößen ergeben für den Nachhaltigeits-Performance-Index eine Prognose von 100 %.

Die nachstehende Tabelle, in der wesentliche und ausgewählte Kennzahlen dargestellt sind, gibt einen Prognoseüberblick über 2024 sowie einen ersten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025.

Prognose

Ist 2023

Prognose 2024

Prognose 2024 Zwischenbericht H1 2024

Prognose 2024 Zwischenbericht Q3 2024

Ausblick 2025

Adjusted EBITDA Total

2.583,8 Mio. €

2,55–2,65 Mrd. €

Oberes Ende von 2,55–2,65 Mrd. €

Oberes Ende von 2,55–2,65 Mrd. €

2,70–2,80 Mrd. €

Adjusted EBT

1.866,2 Mio. €

1,70–1,80 Mrd. €

Oberes Ende von 1,70–1,80 Mrd. €

Oberes Ende von 1,70–1,80 Mrd. €

1,75–1,85 Mrd. €

EPRA NTA pro Aktie*

46,82 €

ausgesetzt

ausgesetzt

ausgesetzt

ausgesetzt

Nachhaltigkeits- Performance-Index

111 % 

100 % 

100 % 

100 % 

~100 %

Mieteinnahmen

3.253,4 Mio. €

~3,3 Mrd. €

~3,3 Mrd. €

~3,3 Mrd. €

3,3–3,4 Mrd. €

Organische Miet­steigerung

3,8 % 

3,4–3,6 %

Oberes Ende von 3,8–4,1 %

Oberes Ende von 3,8–4,1 %

~4 %

Zusätzlicher Mietsteigerungs­anspruch**

1,8 % 

>2 %

~2 %

~2 %

  1. *Basierend auf den zum jeweiligen Stichtag dividendenberechtigten Aktien.
  2. **Für Deutschland: Zusätzliche rechtlich garantierte Mietsteigerung auf Wohnungsebene im Verhältnis zur ortsüblichen Vergleichsmiete (OVM) zum Zeitpunkt der Entstehung, welche erst nach Ablauf des Kappungsgrenzenzeitraums ausgesprochen und damit realisiert werden kann. Der ermittelte Wert zeigt den kumulierten Mietsteigerungsanspruch zum jeweiligen Zeitpunkt. Dieser kann nicht additiv zur organischen Mietsteigerung des jeweiligen Jahres gesehen werden, da die Realisierung sukzessive in den Folgejahren stattfindet. Angesichts der Erwartung, dass die organische Mietsteigerung langfristig bei ~4 % p.a. liegen wird, verzichtet Vonovia ab 2025 darauf, den zusätzlichen Mietanspruch separat auszuweisen.

Bochum, den 29. Oktober 2024

Der Vorstand

Zum Seitenanfang