Wirtschaftliche Entwicklung in den ersten neun Monaten 2023

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode

Das operative Geschäft verlief in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 insgesamt erwartungsgemäß. Die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien, die positive Mietenentwicklung sowie realisierte Synergien im Rahmen der Integration von Deutsche Wohnen förderten eine positive Entwicklung unseres Kerngeschäfts Bewirtschaftung.

Darüber hinaus bestätigten im Berichtszeitraum die Kundenzufriedenheitswerte unsere Anstrengungen in der Bewirtschaftung und bildeten mit der niedrigen Leerstandsquote ein solides Fundament für unser Geschäft. Gleichzeitig bedeutet dies positive Cashflows und damit eine solide Basis für die Erträge aus unserem Immobilienportfolio.

Die übrigen Geschäftssegmente waren durch die Inflation, insbesondere durch die starken Baukostensteigerungen, sowie durch das gestiegene Zinsniveau im Berichtszeitraum maßgeblich negativ beeinflusst. Das Investitionsvolumen wurde entsprechend eingebremst und keine weiteren Neubauprojekte gestartet, da sich diese unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht profitabel darstellen lassen.

Das gestiegene Zinsniveau wirkte sich auch bei potenziellen Transaktionspartnern aus und führte zu geringeren Verkäufen im Segment Recurring Sales sowie bei Projekten im Development to sell.

Darüber hinaus zeigten sich Auswirkungen auf die Beurteilung von Geschäftsmodellen und die Bewertung von Vermögenswerten, also auf zu Zeitwerten bewertete Bestände sowie Geschäfts- oder Firmenwerte. Im 1. Halbjahr 2023 wurde eine Wertanpassung auf die Investment Properties in Höhe von insgesamt rund 6,4 Mrd. € vorgenommen. Der um Investitionen fortgeschriebene Wert der Investment Properties zum 30. September 2023 beträgt rund 86,1 Mrd. €. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die Markenrechte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Development wurden ebenfalls bereits im 1. Halbjahr vollständig in Höhe von 204,8 Mio. € wertberichtigt.

Vonovia hatte im 1. Quartal 2023 ihre 10 %-ige Beteiligung an der französischen Vesta SAS für netto 95,7 Mio. € veräußert und sich damit aus dem französischen Markt zurückgezogen.

Mit Veröffentlichung vom 26. April 2023 hat sich Vonovia mit einem Investmentvehikel, beraten und gemanagt von Apollo Capital Management L.P., auf eine Minderheitsbeteiligung von 34,5 % direkt bzw. durchgerechnet von 27,6 % an einem ausgewählten Portfolio der Südewo von rund 21.000 Wohneinheiten in Baden-Württemberg geeinigt. Die Nettogegenleistung beträgt rund 1,0 Mrd. €. Die Transaktion wurde im 2. Quartal 2023 vollzogen.

Am 4. Mai 2023 haben Vonovia und Deutsche Wohnen mit von CBRE Investment Management verwalteten Fonds den Verkauf von fünf Objekten in Berlin, München und Frankfurt mit insgesamt 1.350 Wohnungen und einem Kaufpreis von rund 560 Mio. € vereinbart. Dabei handelt es sich um drei neu errichtete Bestandsobjekte sowie zwei Neubauprojekte in der finalen Bauphase.

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2023 wurde für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 0,85 € pro Aktie beschlossen. Wie in den Vorjahren wurde den Aktionären angeboten, zwischen der Auszahlung der Dividende in bar oder in Form der Gewährung von neuen Aktien zu wählen. Während der Bezugsfrist haben sich Aktionäre mit insgesamt 44,87 % der dividendenberechtigten Aktien für die Aktiendividende anstelle der Bardividende entschieden. Dementsprechend wurden 18.795.001 neue Aktien aus dem genehmigten Kapital der Gesellschaft mit einem Gesamtbetrag von 303.539.266,15 € ausgegeben. Der Gesamtbetrag der in bar ausgeschütteten Dividende belief sich damit auf 372.933.231,30 €.

Darüber hinaus stimmte die Hauptversammlung über die Wahl von acht Aufsichtsratsmitgliedern ab. Neu in das Gremium gewählt wurde Frau Dr. Daniela Gerd tom Markotten. Wie geplant wurde der Aufsichtsrat von zwölf auf zehn Mitglieder verkleinert. In seiner konstituierenden Sitzung hat der Aufsichtsrat Frau Clara C. Streit zu seiner Vorsitzenden gewählt.

Zum 1. Oktober 2023 hat Frau Ruth Wehrhahn die Verantwortung für das neue Personalressort von Vonovia übernommen und ist nun Vorstandsmitglied der Vonovia SE.

Vonovia hat sich im Nachgang zum 3. Quartal (mit Unterzeichnung am 27. Oktober 2023) mit einem Investmentvehikel, beraten und gemanagt von Apollo Capital Management L.P. auf eine Eigenkapitalbeteiligung von rund 30 % an einem ausgewählten Portfolio von rund 31.000 Wohneinheiten in Norddeutschland geeinigt. Die Nettogegenleistung beträgt rund 1,0 Mrd. € vor Transaktionskosten. Der Vollzug der Transaktion wird für den 31. Dezember 2023 erwartet. Das Investmentvehikel wird finanziert durch Beteiligungsgesellschaften, Versicherungen und sonstige langfristige Investoren, die durch Apollo Capital Management L.P. beraten und betreut werden.

Darüber hinaus gaben am 27. Oktober 2023 der Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert, und Rolf Buch, CEO der Vonovia SE, gemeinsam in Dresden bekannt, dass die Stadt Dresden 1.213 Wohnungen von Vonovia erwirbt. Darüber hinaus veräußert Vonovia unbebaute Grundstücke mit einer Fläche von etwa 12 Hektar an die Landeshauptstadt. Darunter befinden sich Entwicklungsflächen, auf denen in Zukunft weitere bis zu rund 1.800 Wohnungen entstehen könnten. Neue Eigentümerin wird die 100-prozentige städtische Tochter Wohnungsgesellschaft WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG (WiD). Voraussetzung für den Vollzug des Kaufvertrages ist die Zustimmung des Dresdner Stadtrates. Der Preis für dieses Gesamtpaket beträgt insgesamt 87,8 Mio. €.

Am 7. März 2023 wurde Vonovia wie berichtet durch die Staatsanwaltschaft Bochum aufgrund notwendiger Durchsuchungsmaßnahmen im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens darüber informiert, dass gegen frühere und zu diesem Zeitpunkt noch aktuelle Mitarbeiter im technischen Bereich wegen des Verdachts der Korruption ermittelt werde. Hierbei ist es durch die Beschuldigten durch Außerkraftsetzung und Umgehung von Kontrollen und Compliance-Regularien auch zu potenziellen Schädigungen von Vonovia gekommen.

Vonovia kooperiert unverändert vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung. Zur forensischen Aufbereitung des Sachverhalts in Gänze wurden die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sowie die Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller beauftragt. Ein Schaden lässt sich derzeit noch nicht abschließend beziffern. Für 2022 wird der Schaden auf maximal 1 % des durch Vonovia vergebenen Auftragsvolumens taxiert.

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