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Bedarfsgerechtes Wohnen (demografischer Wandel)

GRI

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Unser Ansatz

Prognosen zufolge wird der Bedarf an altersgerechten Wohnungen das bestehende Angebot in Deutschland bis zum Jahr 2035 um rund zwei Millionen übersteigen. Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft ist es uns ein Anliegen, Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Dem damit verbundenen Umstand sich verändernder Bedarfe unserer Kunden sowie den Herausforderungen auf den Immobilienmärkten, die dies mit sich bringt, wollen wir mit unserem breiten und vielschichtigen Wohnungsangebot begegnen. Dies betrifft vor allem die Bereiche des barrierearmen und altersgerechten Wohnens. Sollten irgendwann die räumlichen Gegebenheiten ein eigenständiges Leben nicht mehr ermöglichen, ist es Vonovia wichtig, dass weiterführende Pflegeangebote niedrigschwellig zur Verfügung stehen. Diese Logik unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit unseres quartiersbezogenen Handlungsansatzes. Denn bedarfsgerechtes Wohnen hört nicht an der eigenen Türschwelle auf, sondern nimmt die alltäglichen Bedarfe der Mieter sowie das weitere soziale Umfeld in den Fokus.

Mit der konsequenten Ausrichtung auf den bedarfsgerechten Aus- und Umbau stellen wir uns auf den demografischen Wandel ein, um auch unsere Mieterschaft im höheren Alter mit adäquatem und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Hier prüfen wir stets auch die Möglichkeit der Teilmodernisierung, um Kosten und eventuelle Einschränkungen gering zu halten. Gerade bei Neuvermietungen bietet sich für uns ein gutes zeitliches Fenster, um entsprechende Umbaumaßnahmen vorzunehmen. In Österreich werden zudem alle Neubauten so konstruiert, dass sie auch später noch bedarfsgerecht angepasst werden können. Dabei richten wir uns nach den jeweiligen Bauordnungen bzw. OIB-Richtlinien sowie weiteren Normen als Planungsgrundlagen für barrierefreien bzw. behindertengerechten Neubau.

Darüber hinaus erweitern wir fortlaufend unser Angebot an sozialen Dienstleistungen und Kooperationen bzw. unsere Investitionen in die sozialen Infrastrukturen unserer Quartiere, um den Bedürfnissen unserer Mieter gerecht zu werden.

Organisatorische Verankerung

Die Verantwortung für die Programme zum altersgerechten Wohnen liegt beim Chief Rental Officer (CRO). Die Ausgestaltung des Umbaumaßnahmenprogramms wird zentral unterstützt und über die Regionen umgesetzt. Veränderungen am baulichen Zustand werden in der Regel durch den Technischen Service vorgenommen.

In Österreich erfolgen bedarfsgerechte Sanierungen und Umbauten in enger Abstimmung zwischen der technischen Immobilienverwaltung und dem Regionalmanagement/Asset Management. Im Development werden schon im Vorfeld die Lage und die projektspezifische Definition des zu realisierenden Wohnungsmix und seiner Ausstattung bestimmt.

Ziele und Maßnahmen

Wir möchten, dass unsere Mieter möglichst lange sicher und gesund in ihren Wohnungen leben können. Wir verfolgen daher das Ziel, jedes Jahr in 30 % der neuvermieteten Wohnungen Modernisierungen vorzunehmen, die den Ansprüchen einer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden. Dazu prüfen wir Bestandsgebäude auf ihre Potenziale zum Barriereabbau. Dabei gehen wir zumeist in Form von Teilmodernisierungen vor, wodurch wir das Produkt bezahlbar halten wollen. So können wir Wohnungen Stück für Stück, idealerweise den Lebensphasen unserer Kunden entsprechend, bedarfsgerecht nachrüsten.

NEUE NICHTFINANZIELLE
STEUERUNGSKENNZAHL 2021
rd. 30 %
Anteil barrierearm (teil-)modernisierter Wohnungen
an Neuvermietungen in Deutschland

Bei Bau- und Modernisierungsplanungen achten wir zudem auf Möglichkeiten zur Anpassung von Wohnungsgrößen. Dabei ist eine vollständige Barrierefreiheit nach DIN 18040-2 in den seltensten Fällen notwendig. Vielmehr reichen oftmals wenige Maßnahmen, wie z. B. rutschfeste Böden oder bodengleiche Duschen, um den Wohnkomfort im Alter deutlich zu erhöhen. 2021 konnten rund 10.000 Wohnungen barrierearm – und somit altersgerecht – (teil-) modernisiert werden. Das sind rund 30 % der Neuvermietungen in Deutschland im Berichtsjahr.

Rund 10.000 Wohnungen
in Deutschland altersgerecht (teil-)modernisiert (rund 30 % der Neuvermietungen)

Ergänzend zu den baulichen Maßnahmen spielt auch die soziale Infrastruktur im Quartier eine wichtige Rolle. Deshalb setzen wir, neben den senioren- und behindertengerechten baulichen Ausbauten auch Investitionen in alternative Wohnformen mit weiterführenden Betreuungsangeboten um. Dazu zählen in Zusammenarbeit mit sozialen Trägern und Dienstleistern auch Betreuungs- und Unterstützungsangebote für ältere Mieter. Beispiele hierfür sind spezielle Demenz-Wohngemeinschaften oder die Einrichtung von Quartierstreffs. Mit der Humanika-Gruppe, einem Anbieter von alternativen Wohnangeboten für Menschen mit Unterstützungsbedarf in Nordrhein-Westfalen, hat Vonovia eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Gemeinsames Ziel der Unternehmen ist es, ihr im Ruhrgebiet (Essen) bereits etabliertes und erfolgreiches Angebot von Demenz-Wohngemeinschaften auch im Rheinland anzubieten. Erste konkrete Projekte sind bereits in Planung. In Berlin entstehen in unserem Neubauquartier „Alboingärten“ 15 Wohnungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Den Betrieb des therapeutischen Wohnens übernimmt die AWO pro:mensch gGmbH als sozialer Träger. Hinsichtlich alternativer Wohnformen stellen wir im Rahmen einer umfangreichen Quartiersentwicklung beispielsweise Künstlergemeinschaften im Essener Eltingviertel Raum zur kreativen Arbeit sowie zur gemeinsamen Begegnung und zum Austausch im Stadtviertel mietfrei zur Verfügung (siehe Projektkasten „Eltingviertel goes art“).

15 Wohnungen
entstehen in unserem Berliner Neubauquartier „Alboingärten“ für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen

Mit unseren Kunden und Zielgruppen wollen wir ins Gespräch kommen und ihre Bedarfslagen noch besser verstehen. Deshalb setzen wir in Österreich den Dialog sowohl mit Frauenorganisationen als auch mit Initiativen fort, die sich für altersgerechtes Wohnen einsetzen, z. B. JUNO, ROSA oder Kolokation.

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