Ressourcen- und Klimaschutz im Geschäftsbetrieb
GRI
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Die Vermietung von Wohnraum ist im Gegensatz zur Produktion von Industrie- oder Konsumgütern kein ressourcenintensives Geschäft. Daher entfällt nur ein sehr kleiner Teil unserer Treibhausgasemissionen – weniger als 3 % – auf den eigenen Geschäftsbetrieb (bezogen auf Scope 1 & 2). Dennoch suchen wir auch in unseren internen Prozessen laufend nach Möglichkeiten, unsere Ressourceneffizienz zu erhöhen und die Belastung von Klima und Umwelt zu vermindern. Dabei bieten insbesondere unser Fuhrpark, unsere Werkzeuge und Arbeitsgeräte sowie unsere eigenen Bürogebäude und das Verhalten unserer Beschäftigen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen – z. B. durch die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Fahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß, den Einsatz energiesparender Elektrogeräte im Wohnumfeldbereich, die Nutzung von Grünstrom in den Bürogebäuden oder die Vermeidung von Dienstreisen.
Die Fahrzeugflotte macht rund drei Viertel der Emissionen unseres Geschäftsbetriebs aus. Vonovia besitzt nach dem Zusammenschluss mit Deutsche Wohnen rund 6.065 Fahrzeuge – überwiegend leichte Nutzfahrzeuge für den Einsatz unserer Monteure oder des Wohnumfeldservice in Deutschland. Dementsprechend liegt hier der größte Hebel für die Einsparung von CO2-Emissionen in den eigenen Prozessen. Wir haben unsere Flotte im Laufe des Jahres weiter auf Fahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß umgestellt und, wo möglich, innovative Transportlösungen auf Basis schadstoffarmer Kleinfahrzeuge geschaffen. Dazu gehört auch die Geschwindigkeitsbegrenzung unserer Nutzfahrzeuge, um so den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Darüber hinaus arbeiten wir an der weiteren Umrüstung der Fahrzeugflotte auf E-Mobilität und setzen verstärkt auf den Einsatz von (E-) Fahrrädern. Im Zuge dessen haben wir Elektrofahrzeuge in die Dienstwagenordnung aufgenommen und stellen auch in Österreich unseren Fuhrpark schrittweise auf Elektrofahrzeuge um. Bei der Berechnung der Emissionen haben wir eine Korrektur vorgenommen, wodurch die ermittelte Fahrstrecke geringer und damit der Durchschnittsverbrauch und die Emissionen höher als vorher ausfallen. Die gleiche Umstellung haben wir auch für das Jahr 2021 vorgenommen (253 statt 210 g CO2e/km). Unsere Maßnahmen haben insgesamt zu einer Reduktion des durchschnittlichen Verbrauchs um rund 3,8 % (von 8,3 auf 8,0 l/100 km) geführt. Die durchschnittlichen Emissionen sanken um 4,8 %. Der Gesamtenergieverbrauch unseres Fuhrparks ist trotz einer Vergrößerung der Fahrzeugflotte aufgrund des Zusammenschlusses mit Deutsche Wohnen um 5,5 % (319 Fahrzeuge) mit +1,3 % unterproportional gestiegen.
Nicht nur beim mobilen Energieverbrauch, auch in unseren Büro- und Verwaltungsgebäuden haben wir das Ziel, möglichst ressourceneffizient zu sein. In Deutschland besteht für uns die gesetzliche Pflicht, alle vier Jahre ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchzuführen – zuletzt im Jahr 2020. Dieses beinhaltet eine stichprobenartige Begehung und Untersuchung der energetischen Aspekte unserer für unseren Geschäftsbetrieb selbst genutzten Gebäude. Aufgrund der homogenen Objekt- und Verbrauchsstruktur von Vonovia lassen sich die dort identifizierten Maßnahmenbereiche gut auf den gesamten Konzern übertragen. Die Vorschläge des Energieberaters, der das Audit durchführt, fließen als Maßnahmenpakete an die jeweiligen Organisationseinheiten des Konzerns, die diese dezentral an ihren jeweiligen Standorten umsetzen. Dazu gehören u. a. energie- und ressourcensparenden Maßnahmen wie z. B. LED-Lampen, die Ausrüstung von Beleuchtungssystemen mit Bewegungssensoren oder die Installation von Luftwärmepumpen als energieeffiziente Heizlösungen. Über unsere IT-Abteilung haben wir eine automatische Bildschirmabschaltung nach 15 Sekunden Inaktivität implementiert und so einen Vorschlag aus dem Energie-Audit umgesetzt. Auch setzen wir vermehrt auf papierlose Büros. Das nächste Audit haben wir auf 2023 vorgezogen, um die Verwaltungsbestände von Deutsche Wohnen entsprechend frühzeitig berücksichtigen zu können.
Im Berichtsjahr 2022 haben wir damit begonnen, unsere selbstgenutzten Verwaltungsgebäude aus dem eigenen Bestand auf die Versorgung mit Grünstrom durch die konzerninterne Energieerzeugungs- und -Vertriebssparte Vonovia Energie Service GmbH (VESG) umzustellen. Dies betrifft zunächst rund 60 Standorte, welche sich geographisch auf die Region Süd konzentrieren. Diese werden nun mit CO2-freiem Grünstrom versorgt. Bereits seit 2021 beziehen zudem alle Bürostandorte der BUWOG in Österreich zertifizierten Grünstrom (UZ46). Damit verbessern wir nicht nur unseren eigenen CO2-Fußabdruck, sondern optimieren gleichzeitig auch unsere internen Prozesse. Entsprechend wollen wir dieses Modell auch auf andere Regionen ausweiten.
Sowohl unsere Unternehmenszentrale in Bochum, als auch das zentrale Verwaltungsgebäude der BUWOG in Wien verfügen über Nachhaltigkeitszertifikate. So ist das Gebäude in Bochum mit DGNG Gold und das in Wien mit Gold der ÖGNI ausgezeichnet. Die BUWOG verfügt für den gesamten österreichischen Betrieb sowie den deutschen Developmentbereich über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001.
Auch im Bereich unseres Wohnumfeldservices konnten wir einen weiteren Schritt zur Verringerung der Verwendung fossiler Brennstoffe gehen. Das im Vorjahr begonnene Projekt zur Umstellung von Gartengeräten mit Verbrennungsmotor auf umweltschonenden Akkubetrieb haben wir im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Mittlerweile sind rund 1.500 akkubetriebene Geräte im Einsatz. Die neuen Geräte weisen eine hohe Recyclingfähigkeit auf und können Emissionen sowie Lärmbelästigung deutlich verringern ein deutlicher Vorteil für unsere Mieter, aber auch für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden. Für das Jahr 2023 haben wir uns vorgenommen, die Produktpalette zu erweitern und mobile Lademöglichkeiten zu testen.