38 Eigenkapital
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im sonstigen Ergebnis werden Veränderungen des Gesamtergebnisses ausgewiesen, soweit sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit Anteilseignern (z. B. Kapitalerhöhungen oder Ausschüttungen) beruhen. Hierzu zählen bei Vonovia unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Fair-Value-Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten und von derivativen Finanzinstrumenten, die als Cashflow Hedges designiert wurden. Des Weiteren zählen hierzu versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen sowie bestimmte Währungsumrechnungsdifferenzen.
Die sonstigen Rücklagen enthalten kumulierte ergebnisneutrale Änderungen des Eigenkapitals. Hier werden bei Vonovia der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten im Rahmen von Cashflow Hedges, die EK-Instrumente zum beizulegenden Zeitwert sowie die Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die sonstigen Rücklagen aus Cashflow Hedges und die Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung sind reklassifizierungsfähig. Wird das gesicherte Grundgeschäft der Cashflow Hedges erfolgswirksam, werden die darauf entfallenden Rücklagen erfolgswirksam reklassifiziert. Bei Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgt eine Reklassifizierung der darauf entfallenden Rücklagen.
Entwicklung des Gezeichneten Kapitals
Entwicklung des Gezeichneten Kapitals | |||
in € | |||
Stand zum 1. Januar 2021 | 565.887.299,00 | ||
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen vom 17. Mai 2021 (Aktiendividende) | 9.370.028,00 | ||
Barkapitalerhöhung vom 2. Dezember 2021 | 201.340.062,00 | ||
Stand zum 31. Dezember 2021 | 776.597.389,00 | ||
Entwicklung der Kapitalrücklage
Entwicklung der Kapitalrücklage | |||
in € | |||
Stand zum 1. Januar 2021 | 9.037.861.361,33 | ||
Agio aus Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen vom 17. Mai 2021 (Aktiendividende) | 460.939.787,40 | ||
Agio aus der Kapitalerhöhung vom 2. Dezember 2021 | 7.879.165.876,50 | ||
Transaktionskosten aus der Ausgabe neuer Aktien (nach latenten Steuern) | -93.372.009,30 | ||
Entnahme aus der Kapitalrücklage | -1.826.175.134,25 | ||
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen | 10.481,30 | ||
Stand zum 31. Dezember 2021 | 15.458.430.362,98 | ||
Barkapitalerhöhung
Am 21. November 2021 hat der Vorstand der Vonovia SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten für die bestehenden Aktionäre von Vonovia durchzuführen. Die Ausgabe der Aktien erfolgte gegen Bareinlage. Hierzu wurde das Grundkapital von Vonovia unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2021 von 575.257.327,00 € um 201.340.062,00 € auf 776.597.389,00 € erhöht. Dies erfolgte durch Ausgabe von 201.340.062 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem Anteil am Grundkapital von je 1,00 € und mit Dividendenberechtigung ab dem 1. Januar 2021.
Während der Bezugsfrist wurden den bestehenden Aktionären von Vonovia insgesamt 201.340.062 neue, auf den Namen lautende Stückaktien zu einem Bezugspreis von 40,00 € je neuer Aktie angeboten. Bis zum Ende der Bezugsfrist am 7. Dezember 2021 wurden Bezugsrechte für 198.508.119 neue Aktien ausgeübt, was einer Bezugsquote von 98,59% der neuen Aktien entspricht. Die verbleibenden 2.831.943 neuen Aktien wurden an institutionelle Anleger im Rahmen einer Privatplatzierung für 49,50 € je Aktie ausgegeben. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 2. Dezember 2021.
Dividende
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 16. April 2021 wurde für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 1,69 € pro Aktie beschlossen, in Summe 956,3 Mio. €.
Wie in den Vorjahren wurde den Aktionären angeboten, zwischen der Auszahlung der Dividende in bar oder in Form der Gewährung von neuen Aktien zu wählen. Während der Bezugsfrist haben sich Aktionäre mit insgesamt 49,18 % der dividendenberechtigten Aktien für die Aktiendividende anstelle der Bardividende entschieden. Dementsprechend wurden 9.370.028 neue Aktien aus dem genehmigten Kapital der Gesellschaft nach § 5b der Satzung der Gesellschaft („Genehmigtes Kapital 2018“) zum Bezugspreis von 50,193 € mit einem Gesamtbetrag von 470.309.815,40 € ausgegeben. Der Gesamtbetrag der in bar ausgeschütteten Dividende belief sich damit auf 486.039.719,91 €.
Genehmigtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16. April 2021 wurde das genehmigte Kapital 2018 aufgehoben. Es wurde mit Beschluss dieser Hauptversammlung ferner neues genehmigtes Kapital in Höhe von 282.943.649,00 € geschaffen. Danach ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 15. April 2026 um bis zu 282.943.649,00 € einmalig oder mehrmalig durch Ausgabe von bis zu 282.943.649 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen („genehmigtes Kapital 2021“). Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden. Das genehmigte Kapital wurde im Rahmen der Bezugsrechtskapitalerhöhung vom 2. Dezember 2021 in Höhe von 201.340.062 Aktien in Anspruch genommen, sodass das genehmigte Kapital 2021 zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 81.603.587,00 € dotiert.
Bedingtes Kapital
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16. April 2021 wurde das bedingte Kapital 2018 aufgehoben. Zur Bedienung der aufgrund der von der Hauptversammlung vom 16. April 2021 gefassten Ermächtigung zur Begebung von Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen wurde ein bedingtes Kapital „bedingtes Kapital 2021“ geschaffen. Danach ist das Grundkapital durch Beschluss dieser Hauptversammlung um bis zu 282.943.649,00 € durch Ausgabe von 282.943.649 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung bedingt erhöht.
Gewinnrücklagen
Zum 31. Dezember 2021 werden Gewinnrücklagen in Höhe von 16.925,9 Mio. € (31.12.2020: 13.368,2 Mio. €) ausgewiesen. Diese beinhalten mit -93,4 Mio. € (31.12.2020: -117,2 Mio. €) versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die nicht reklassifizierungsfähig sind und somit in nachfolgenden Berichtsperioden nicht mehr erfolgswirksam berücksichtigt werden dürfen.
Sonstige Rücklagen
Die Änderungen der Periode am sonstigen Ergebnis in Höhe von 0,7 Mio. € (2020: 153,9 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus dem Unterschiedsbetrag aus Währungsumrechnung, aufgrund der Kursveränderung der schwedischen Krone gegenüber dem Euro, sowie gegenläufig der Entwicklung der EK-Instrumente zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis und der Cashflow Hedges.
Eigenkapital der Hybridkapitalgeber
Vonovia hatte im Dezember 2014 über eine Tochtergesellschaft, die Vonovia Finance B.V., Amsterdam, Niederlande (Emittentin), eine Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen von 1,0 Mrd. € begeben. Diese nachrangige Hybridanleihe hatte eine unbegrenzte Laufzeit und konnte nur durch Vonovia zu bestimmten, vertraglich festgelegten Terminen oder Anlässen gekündigt werden.
Zum Dezember 2021 wurde die Hybridanleihe gekündigt und zurückgeführt.
Nach IAS 32 war die Hybridanleihe vollständig als Eigenkapital klassifiziert. Die an die Anleiheinhaber zu leistenden Zinszahlungen wurden direkt im Eigenkapital erfasst.
Nicht beherrschende Anteile
Unter den nicht beherrschenden Anteilen ist der Anteilsbesitz Dritter an den Konzerngesellschaften erfasst.
Die nicht beherrschenden Anteile stiegen im Geschäftsjahr 2021 um 2.571,7 Mio. € von 686,3 Mio. € zum 1. Januar 2021 auf 3.258,0 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Dieser Anstieg beruht im Wesentlichen auf der Akquisiton der Deutsche Wohnen-Gruppe mit einem Zugang von 2.436,6 Mio. € an nicht beherrschenden Anteilen, im Wesentlichen durch 12,64 % Aktien der Deutsche Wohnen SE, die nicht der Vonovia SE angedient wurden.