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Finanzierungsumfeld

Das Wirtschaftsgeschehen stand 2021 – wie schon im Vorjahr – vor allem unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Öffnungen und Schließungen, neue Impfstoffe, neue Mutationen und neue Infektionswellen setzten immer neue Rahmenbedingungen, mit denen Menschen, Politik und Wirtschaft umgehen mussten. Lokale Ausbrüche und Quarantänemaßnahmen führten zu Störungen im weltweiten Handel und verschärften globale Engpässe. Insbesondere der Mangel an Vorprodukten lähmte die globale Erholung der Industriekonjunktur, die gestörte Industrieproduktion traf jedoch auf eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Industrieprodukten. In der Folge sind hohe Preisanstiege insbesondere bei Vorleistungsgütern zu beobachten.

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Konsens der bei Bloomberg gesammelten Prognosen ein Wachstum der Weltwirtschaft von 5,9 %. Für das Jahr 2022 wird ein Wachstum von 4,5 % prognostiziert.

Als Reaktion auf die Ausbreitung des Corona-Virus und zur Stabilisierung der Finanzierungsmärkte hatte die Europäische Zentralbank („EZB“) im März 2020 das Pandemic Emergency Purchase Programme („PEPP“) als geldpolitische Sondermaßnahme eingeführt. Auf der letzten EZB-Sitzung im Dezember 2021 entschied der Rat, dass die Nettokäufe unter dem PEPP im ersten Quartal 2022 niedriger sein sollen als im 4. Quartal 2021 und schließlich Ende März 2022 eingestellt werden.

Dagegen sollen die Käufe unter dem im Jahr 2015 eingeführten Asset Purchasing Programme („APP“) vorübergehend ausgeweitet werden. So will die EZB das monatliche APP-Kaufvolumen von derzeit 20 Mrd. € auf 40 Mrd. € im 2. Quartal 2022 erhöhen und es anschließend im 3. Quartal wieder auf 30 Mrd. € reduzieren. Ab Oktober 2022 soll dann das Nettokaufvolumen wieder bei 20 Mrd. € liegen.

Die EZB hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest, um Flexibilität und Handlungsspielraum für das mittelfristige Inflationsziel von 2 % zu bewahren. Im Euroraum legten im November die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 4,9 % zu – das ist die höchste Inflation seit Bestehen des gemeinsamen Währungsraums. Hauptgrund für die Inflation sind scharfe Preisansteige bei Benzin, Gas und Strom.

Der Einlagezins im Euroraum liegt seit September 2019 unverändert bei -0,5 % und der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,0 %.

Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen schwankte im Jahr 2021 und notiert seit Mai 2019 im negativen Bereich.

Im Dezember 2021 hat die US-amerikanische Federal Reserve System („FED“) als größte Notenbank der Welt signalisiert, dass sie ihre Geldpolitik strafft. So beschleunigt die FED angesichts der hohen Inflation den Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik. Die Programme zur Stützung der Konjunktur („Tapering“) werden beendet – die Wertpapierkäufe sollen nun rasch gedrosselt werden. Im November waren noch Papiere im Wert von 105 Mrd. US-Dollar angekauft worden, im Dezember sollten es 90 Mrd. US-Dollar sein und nur noch 60 Mrd. US-Dollar ab Januar 2022. Damit könnte das Programm im März auslaufen, was eine Voraussetzung für die mögliche Zinserhöhung wäre. Die Notenbanker signalisierten für 2022 und das Folgejahr mehrere Erhöhungen des Leitzinses. Der Leitzins, der seit März 2020 in der extrem niedrigen Spanne von 0,00 % bis 0,25 % liegt, änderte sich jedoch noch nicht.

Im Dezember erhöhte die Bank of England überraschend ihren Leitzins von 0,15 % auf 0,25 %. Damit ist sie eine der ersten Notenbanken in Europa und generell die erste große Notenbank, die diesen Schritt geht. Auslöser war die Inflationsrate in Großbritannien, die zuletzt auf über 5 % anstieg.

Public Bond-Emissionsvolumen Vonovia pro Jahr (EUR-Anleihe)

Unter den größten Kapitalmarkt-Emittenten weltweit

Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) bewertet die Kreditwürdigkeit der Vonovia SE mit einem Long-Term Issuer Credit Rating von BBB+ und einem Short-Term Issuer Credit Rating von A-2. Aufgrund der erfolgreichen Kapitalerhöhung in Höhe von rund 8 Mrd. €, der damit verbundenen stabilen Kapitalausstattung und der weiteren Risikoreduzierung durch die Übernahme der Deutsche Wohnen hat S&P den Ausblick von stabil auf positiv angehoben.

Zusätzlich wird die Vonovia SE von der in Berlin ansässigen Scope Group mit A- mit stabilem Ausblick bewertet.

Als dritte Rating-Agentur hat Moodys im Mai 2021 erstmals ein Rating für Vonovia veröffentlicht. Dieses liegt im Investmentgrade-Bereich mit A3 und stabilem Ausblick.

Spread-Entwicklung (in Basispunkten)

Vonovias erstklassige Bonität ermöglicht weiterhin einen uneingeschränkten Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.

Mit einem Emissionsvolumen von 11,1 Mrd. € (2020: 3,9 Mrd. €) rangiert Vonovia (inkl. Deutsche Wohnen) nach Auswertung von Dealogic im Jahr 2021 unter den Top 5 EUR-Investment-Grade-Emittenten weltweit (2020: Top 20 EUR-Investment-Grade-Emittenten). Die volumengewichteten durchschnittlichen Zinskosten der neuen Anleihen 2021 betragen 0,63 % (2020: 1,28 % p. a.) bei einer gewichteten durchschnittlichen Laufzeit von 10,9 Jahren (2020: 10,7 Jahre). Auch 2021 konnte das schwierige Marktumfeld erneut aktiv zur weiteren Optimierung der Kapitalstruktur genutzt werden.

Erfolgreiche Finanzierungsmaßnahmen im Jahr 2021

Im Jahr 2021 konnte Vonovia mit einer 22,4 Mrd. € Akquisitionsfinanzierung für die Deutsche Wohnen, die bisher größte in der deutschen Immobilienwirtschaft, ihre Professionalität und Kompetenz unter Beweis stellen. Um die Ratingneutralität, dem Kernelement der M&A-Philosophie, zu gewährleisten, wurden u. a. zwei Bond Takeouts im Juni und August 2021 umgesetzt. Bei beiden Bond-Transaktionen handelte es sich um die bis dato weltweit größten im Immobiliensektor; gerade letztere zeichnete sich durch eine Duration von 10,3 Jahren und einen durchschnittlichen Kupon von 0,49 % aus und war zudem die bislang größte 30-jährige Anleihe eines europäischen Immobilienunternehmens.

Im Jahr 2021 haben wir die folgenden Anleihen begeben:

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