Risiken aus Regulierung und gesetzlichen Rahmenbedingungen
Insgesamt wurden für diese Risikokategorie 31 (2020: 33) Risiken erfasst. Bis auf die zwei dargestellten gelben Risiken, „Ungünstige Wechselkursentwicklungen“ und „Nachteilige Ausgestaltung der CO₂-Steuer“ haben alle Risiken eine nicht wesentliche Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung von Vonovia und stellen daher grüne Risiken dar. Das bisherige gelbe Risiko „Einführung eines Mietendeckels auf Bundesebene“ wurde nach aktueller Einschätzung auf obsolet gesetzt.
Neben den Risiken aus den gesetzlichen Vorgaben zur Mietenfestsetzung gibt es eine Reihe von Risiken aus möglichen Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedin-gungen, die für unser Geschäft relevant sind. So können Änderungen in den steuerlichen Vorschriften zu einer höheren laufenden Steuerbelastung führen. Ebenso können weitere Änderungen in der Umlagefähigkeit von Betriebs-und Nebenkosten zu einem höheren Aufwand in der Immo-bilienbewirtschaftung bzw. zu einem geringeren Ertrag in unseren Value-add-Geschäften führen. Die Auswirkungen dieser Risiken schätzen wir als nicht wesentlich ein.
Die öffentliche politische Diskussion um Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Wohnraum äußert sich in Bestrebungen, Wohnungsportfolios zu enteignen. Dieses Risiko bewerten wir mit einer geringen Schadenshöhe und sehen dies als sehr unwahrscheinlich an.
Um mögliche Änderungen an den gesetzlichen Rahmenbedingungen frühzeitig zu erkennen, hält Vonovia aktive Dialoge mit Politikern und anderen Stakeholdern. Darüber hinaus ist Vonovia in Verbänden tätig und beobachtet regelmäßig die Gesetzgebungsverfahren sowie die aktuelle Rechtsprechung.
Verstöße gegen Bestimmungen von vertraglichen Sonder-rechten (Sozialchartas) können Risiken mit sich bringen. Dies bewerten wir mit einer wesentlichen Schadenshöhe von 100–250 Mio. €, sehen dies jedoch als sehr unwahrscheinlich an.
Die Börsennotierung von Vonovia zieht Veröffentlichungspflichten nach sich. Eine Nichteinhaltung dieser Pflichten birgt neben dem Reputationsschaden auch finanzielle Risiken. Dies bewerten wir mit einer wesentlichen Schadenshöhe von 100–250 Mio. €, sehen dies jedoch als sehr unwahrscheinlich an.
Langfristige Konjunktureintrübungen durch makroökonomische und geopolitische Risiken, wie z. B. Verschärfungen von Handelskonflikten, wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie oder außenpolitische Konflikte können die Rahmenbedingungen für Vonovia beeinträchtigen. Aktuell bewerten wir dieses Risiko mit einer spürbaren Schadenshöhe von 25–100 Mio. €, sehen dies jedoch als unwahrscheinlich an.
Verstöße gegen den Code of Conduct, die Anti-Korruptions-Richtlinie oder rechtliche Vorgaben in Bezug auf Bestechung und Korruption können für Vonovia Risiken beinhalten. Aktuell bewerten wir diese Risiken mit einer geringen Schadenshöhe und sehen diese als sehr unwahrscheinlich an.
Materielle Auswirkungen von Rechtsstreitigkeiten können für Vonovia Risiken beinhalten. Aktuell bewerten wir diese Risiken mit einer Schadenshöhe 25–100 Mio. € und sehen diese als unwahrscheinlich an. Darüber hinaus bestehende Risiken aus Rechtsstreitigkeiten bezüglich eines Objektes in Nürnberg bewerten wir mit einer Schadenshöhe von 5–25 Mio. € und sehen diese als möglich an.
Aus dem Nichteinhalten von gesetzlich geregelten Arbeitsbedingungen, wie Mindestlohnstandards, Sicherheitsstandards etc. sowie aus dem Nichteinhalten von Menschen-rechten in der Lieferkette können sich für Vonovia Risiken ergeben. Aktuell bewerten wir diese Risiken mit einer geringen Schadenshöhe und sehen diese als sehr unwahr-scheinlich an.